Klasse und Klassismus in der Sozialen Arbeit

Seminar

Termine
Wintersemester 2024/25: 15.10.2024, 9.00 - 17.00 Uhr
Anmeldeschluss: 1.10.2024

Sommersemester 2025: 3.4.2025, 9.00-17.00 Uhr
Anmeldeschluss: 20.10.2024

Aufgrund sich verschärfender sozialer Ungleichheiten rücken klassenbezogene Themen
(z. B. Inflation, Wohnen …) und mit diesen das Konzept „Klasse“ selbst wieder ins öffentliche
Bewusstsein. Dieses erneut aufflammende Interesse befeuert auch die fachliche (Weiter-)
Entwicklung von Klassismuskonzepten, welche Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft
thematisieren. Sozialarbeiterische Unterstützungsangebote adressieren seit jeher
Armutsbetroffene, die ihr Leben lang aufgrund sozialer Klassenherkunft benachteiligt
wurden und werden. Klassismuskonzepte sind daher auf vielen Ebenen relevant.
Mittels theoretischer Einleitung und praxisnahen Beispielen sollen Mechanismen der
klassenbasierten Diskriminierung verdeutlicht werden. Diese zu verstehen, hilft eigenen
Klassismen vorzubeugen, Verhalten von Klient*innen besser zu verstehen und im Sinne
Armutsbetroffener erfolgreich gegen strukturelle Unterdrückungsmechanismen zu lobbyieren.

Seminarinhalte

  • Materialistische und kulturalistische Klassenbegriffe, Differenzen und Gemeinsamkeiten
  • Formen und Ebenen von Klassismus im Kontext einer Theorie symbolischer Grenzziehung
  • Praxisbeispiele aus der Sozialen Arbeit

Ihre Vorteile

  • Sie erhalten eine fundierte theoretische Einführung in Klassenkonzepte.
  • Sie lernen gängige Mechanismen klassistischer Diskriminierung auf unterschiedlichen Beziehungsebenen kennen.
  • Sie profitieren von der theoretischen Annäherung über Praxisbeispiele aus der Sozialen Arbeit und dem Bildungssystem sowie Ergebnissen der empirischen Sozialforschung.

Am Ende des Seminars sind Sie in der Lage,

  • Ursachen und Motive klassistischen Handelns zu verstehen.
  • eigene Klassismen zu erkennen und zu reflektieren.
  • klassistische Ungleichheitsmechanismen auf institutionellen Ebenen zu erkennen und aufzudecken.
  • klassistische Diskriminierungsmuster in unterschiedlichen Interaktionen und Beziehungsebenen zu erkennen.

Lehr- und Lernmethoden

In diesem Seminar werden folgende Lehr- und Lernmethoden angewandt: Vortrag, gemeinsame Diskussion und Reflexion.

Zum Vortragenden

Florian Baumgarten ist wohn- und sozialpolitischer Referent der Volkshilfe Wien, Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins [um]bruch:stelle und Doktorand an der Universität Wien.
In freiberuflicher Forschung und Lehre beschäftigt er sich mit der Kultursoziologie sozialer Ungleichheit. In der Praxis der Sozialen Arbeit sammelte er viele Jahre als Sozialarbeiter in der Wiener Wohnungslosenhilfe (ambulante Beratung & akute Notversorgung) Erfahrung.

Yannic Wexenberger arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter (prae-doc) am Institut für
Soziologie der Universität Wien. Seine Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle
von Arbeits- und Migrationssoziologie sowie kritischer Sozialwissenschaft. Er ist Teil des
Forschungsteams „INMI: Interpreting Inequalities in Transnational Migration Societies“.

Literatur

  • Schäfer, Philipp, 2021: Klassismus - (k)ein Thema für die Soziale Arbeit?! S. 209-221 in: Seeck, Francis , und Brigitte Theißl (Hg.), Solidarisch gegen Klassismus: organisieren, intervenieren, umverteilen. Münster: Unrast Verlag.
  • Schmitt, Jan, 2014: Habitus-Struktur-Reflexivität – Anforderungen an helfende Professionen im Spiegel sozialer Ungleichheitsbeschreibungen. S. 67-86 in: Sander, Tobias (Hg.), Habitussensibilität. Eine neue Anforderung an professionelles Handeln. Wiesbaden: Springer.
  • Seeck, Francis, 2022: Zugang verwehrt: keine Chance in der Klassengesellschaft: wie Klassismus soziale Ungleichheit fördert. Zürich: Atrium Verlag.

Auf einen Blick

Zielgruppe Fachkräfte der Sozialen Arbeit und Interessierte.
Abschluss Teilnahmebestätigung (bei mind. 80 % Anwesenheit)
Veranstaltungsort Campus Wien Academy
Favoritenstraße 222
1100 Wien
Teilnahmegebühr

Teilnahmegebühr pro Termin: € 230 (USt.-befreit)

Studierende und Absolvent*innen der FH Campus Wien erhalten 10 % Rabatt.