Weiterbildungsprogramm für Lager im Bauwesen

Seminar

Brücken müssen aufgrund großer Vertikal- und Horizontalbeanspruchungen robust, tragfähig und dauerhaft gelagert werden. Aufgrund von Eigengewicht, Verkehrsbelastungen, Temperaturänderungen und verschiedener anderer Zustände wie beispielsweise Setzungen des Baugrundes müssen gleichzeitig Verdrehungen und Verschiebungen der Lager neben der Lastableitung möglich sein. Dies erfordert die Einhaltung von hohen technischen Qualitätsanforderungen in Herstellung und beim Einbau auf der Baustelle.
Somit handelt es sich um sicherheitsrelevante Bauteile, die den strengen europäischen und österreichischen Normen unterliegen. Neben einer ordnungsgemäßen Lagerkonzeption, einer den Regelwerken entsprechenden Lagerfertigung sowie einer umfassenden Qualitätskontrolle ist insbesondere der unversehrte Transport zum Bauwerk und der fachgerechte Einbau von Bedeutung.

In diesem zweitägigen Weiterbildungsprogramm werden die erforderlichen Grundkenntnisse für den sachgerechten Transport und den Einbau sowie die Prüfung der Lager in Theorie vermittelt.
Dieses Programm ersetzt nicht die in der ÖNORM B 4022 vorgeschriebene Zertifizierung von Fachkräften für den Lagereinbau. Als Lehrstoff werden theoretische Grundkenntnisse ohne praktischen Einbau der Lager vermittelt.

Inhalte des Weiterbildungsprogramms

Theoretische praxisorientierte Lehrinhalte

  • Lagerung von Brückenbauwerken
  • heutiger Standard bei Brückenlagern
  • technischer Entwicklungsstand der Brückenlager
  • Komponenten und deren Betriebsverhalten (Hinweise hinsichtlich dem Reibungs-, Verschleiß- und Kriechverhalten)
  • Vermessung und Beurteilung von Brückenlagern
  • Qualitätssicherung (Einführung in das nationale und europäische System, sowie Hinwiese auf Prüfbescheinigungen, Kontrollkarten und Protokolle für die Nullmessung)
  • Hinweise für den Einbau von Brückenlagern, einige Praxisbeispiele und Vorgaben der ÖNORM B 4022
  • Beispiele von Schadensfällen aus der Praxis
  • Bedeutung der Kontrolle der Brückenlager im Bauwerk

Praktische Übungen

  • Kontrollmessungen an Brückenlagern
  • Demonstration der baulichen Durchbildung von Brückenlagern durch Öffnen von Lagern

Kooperationspartner*innen

Dieses Weiterbildungsprogramm wird in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Bauen und Gestalten der FH Campus Wien, und dem Kuratorium für Brückensicherheit angeboten.

Voraussetzungen

Qualifikation als Baufacharbeiter*innen, als Techniker*innen und als Ingenieur*innen mit Baustellenerfahrung.

Ihre Vorteile

Sie lernen die Regeln einer ordnungsgemäßen Lagerkonzeption und Lagerfertigung und können das erlernte Wissen direkt in Ihrem Praxisalltag umsetzen.
Sie haben die theoretischen Kenntnisse für sachgerechten und sicheren Transport,Einbau und Prüfung der Lager erworben.

Am Ende des Seminars sind Sie in der Lage

  • den sachgerechten Einbau der Lager zu beaufsichtigen.
  • Messungen an Lagern durchzuführen.

Lehr- und Lernmethode

In diesem Weiterbildungsprogramm werden folgende Lehr- und Lernmethoden angewandt: theoretischer Inputvortrag, Fallbeispiele und praktische Vermessungsübungen am Lager.

Zu den Vortragenden

Markus Vill ist Professor für Beton- und Brückenbau am Department Bauen und Gestalten der FH-Campus Wien und leitet das Kompetenzzentrum für Forschung und Entwicklung. Nebenberuflich ist er als staatlich befugter und beeideter Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen im Bereich der Brückeninstandhaltung sowie als Prüfingenieur tätig. Er ist Mitglied des Normengremiums für Brückenbau und Vorsitzender des Komitees für Beton- Stahlbeton- und Spannbetonbau im österreichischen Normungsinstitut.

Armin Gerber ist promovierter DI und Absolvent der Universität Stuttgart im allgemeinen Maschinenbau und hat sich im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Materialprüfanstalt an der oben angeführten Universität mit dem Gebiet der Tribologie (Wissenschaft von Reibung, Verschleiß und Schmierung) befasst. Er hat zahlreiche Zulassungsversuche an Brückenlagern verschiedenster Bauart betreut. Als Sachverständiger für Lager im Bauwesen hat er in den entsprechenden nationalen und europäischen Ausschüssen (DIN, CEN und ÖN) mitgewirkt, sowie zahlreiche gutachterliche Stellungnahmen verfasst, Baustellenbegleitungen und Schadensuntersuchungen an Lagern durchgeführt. Des Weiteren war er als Leiter einer PÜZ-Stelle regelmäßig als Fremdüberwacher in namhaften zertifizierten Herstellerwerken von Brückenlagern im In- und Ausland tätig.

DI Unterreiter ist Absolvent der TU Graz in Fachrichtung Bauingenieurwesen. Er war vor seiner Tätigkeit als Planer und Brückenprüfer 12 Jahre Bauleiter auf Bundesstraßen und Autobahnbaustellen vorwiegend im Brückenbau beschäftigt. Besonders bei den Brückeninspektionen, fast in ganz Österreich, wurden zahlreiche Brückenlager auf ihren Zustand überprüft und beurteilt. Dabei wurden auch sehr viele Schadensfälle, die auf Einbaufehler zurückzuführen sind, dokumentiert.
Mitglied im österreichischen Normengremium Brückenbau sowie in FSV-Ausschüssen (Forschungsgesellschaft Straße-Schiene-Verkehr)

Auf einen Blick

Zielgruppe Facharbeiter*innen, Polier*innen, Bauleiter*innen von ausführenden Firmen, Mitarbeiter*innen von Lagerhersteller*innen
Abschluss Teilnahmebestätigung (bei mindestens 80 % Anwesenheit)
Vortragende

FH-Prof. DI Dr.techn. Markus Vill
-> mehr Informationen
FH-Prof. DI Dr.techn. Markus Vill

Dr. Ing. Armin Gerber

DI Johannes Unterreiter

Kooperationen

Dieses Weiterbildungsprogramm wird in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Bauen und Gestalten, Lehre und Forschung der FH Campus Wien und dem Kuratorium für Brückensicherheit angeboten.

Dieses Weiterbildungsprogramm wird in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Bauen und Gestalten, Lehre und Forschung der FH Campus Wien und dem Kuratorium für Brückensicherheit angeboten.
Veranstaltungsort FH Campus Wien
Favoritenstraße 226
1100 Wien
Teilnahmegebühr

€ 900,00 (USt.-befreit)